Winterruhe im Löcknitztal
Winterruhe im Löcknitztal

                       Ziele des Vereins

Schon 1996 haben wir auf Basis aller verfügbaren Daten über das Löcknitztal ein wissenschaftlich fundiertes Pflege- und Entwicklungskonzept erarbeitet, dass folgende Schwerpunkte beinhaltet (R. Ziebarth 1996, Gelbrecht et al. 1996):

 

  • Erhalt und Förderung von Freiflächen im Löcknitztal mit einem Flächenanteil von mindestens 20 % sowie Erhalt und Förderung von angrenzenden Trockenrasen,

 

  • Langfristige Sicherung der bislang wenig gestörten Hydrologie im Einzugsgebiet der Löcknitz,

 

  • Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Löcknitz durch den Bau eines Fischpasses bei Klein Wall insbesondere zur Förderung der wertvollen rheophilen Fischfauna (Fredrich & Wolter 1996). 

 

Um diese anspruchsvollen Ziele zu erreichen, wurden von Mitgliedern der IG Löcknitztal bewährte, aber auch neue Strategien angewandt bzw. entwickelt:

 

  • Fortführung der Arbeitseinsätze von Mitgliedern der IG Löcknitztal zur Freihaltung von Flächen auf der Basis einer flächengenauen Pflegerichtlinie (unveröffentlichtes Material),
  • Einbindung einer etwa 100-köpfigen Schafherde zur Landschaftspflege,
  • Einbindung von naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahmen für ein Bauvorhaben der Gemeinde Grünheide (Mark),
  • Einbindung des Wasser- und Landschaftspflegeverbandes „Untere Spree“ für den Bau der Fischtreppe bei Klein Wall.  

 

Die Umsetzung dieser Strategien wird im Folgenden detaillierter dargestellt.

 

 

Arbeitseinsätze der IG Löcknitztal

 

Durchschnittlich etwa 10 bis 15  Mitglieder oder Freunde der IG Löcknitztal nehmen jeweils an den alljährlichen 1 bis 2 Wintereinsätzen (Entbuschung, Mahd) sowie den 6 Sommereinsätzen (Mahd im August bis September) zur Offenhaltung der festgelegten Freiflächen im eigentlichen Tal und angrenzenden Halbtrocken- und Trockenrasen teil. Insgesamt leisteten wir seit Gründung der IG Löcknitztal im Jahr 1993 bis zum Jahr 2010 ungefähr 3500  Stunden aktiver Arbeit in der freien Natur. Das wird bis heute so fortgesetzt.

 

 

Landschaftspflege durch Schafe

 

Den erreichten Anteil an Freiflächen hätten wir nicht halten können ohne eine etwa 100-köpfige Schafherde, die zwei Vereinsmitglieder auf Pacht- und Eigentumsflächen im Löcknitztal betreiben. Den Weidebetrieb stimmen wir im Einvernehmen  mit der Naturschutzbehörde jährlich so ab, dass die empfindlichen Orchideenstandorte keinen Schaden nehmen. So kann auch das Mähgut zum Teil wirtschaftlich verwertet werden.

 

 

Naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen

 

1995 konnten wir erreichen, dass der naturschutzfachliche Ausgleich für ein größeres Bauvorhaben der Gemeinde Grünheide (Mark) im Löcknitztal realisiert wurde. Die Vorarbeiten haben Vereinsmitglieder 1995 und 1996 gemacht, sie suchten geeignete Flächen im Löcknitztal unterhalb von Kleinwall aus, die in der Verfügung der Gemeinde waren und hoffen ließen, dass sich wertvolle Biotope nach Entfernung der Holzgewächse entwickeln werden. Im Winter 1996/97 wurden die Flächen gerodet und im Sommer 1997 wurde zum ersten Mal gemäht. Es sind auf 7 Teilflächen insgesamt  13 ha, die seitdem durch die Gemeinde jährlich im Spätsommer oder Herbst gemäht werden müssen, die Verpflichtung der Gemeinde reicht (zunächst) über 20 Jahre. Da wo gemäht wurde sind die Erwartungen voll erfüllt, es hat sich eine reiche Wiesenflora entwickelt, und die Landschaft ist wieder „durchsichtiger“ geworden, was von uns erwünscht ist, weil der untere Teil des Tales in der „Spaziergängerzone“ des NSG liegt, mit einem gut begehbaren Weg am Talrand zwischen der Wallbrücke und Klein Wall. Damit leisten wir auch unseren Beitrag zur Entwicklung des Tourismus im Bereich der Gemeinde Grünheide. Nicht alle Wiesen wurden regelmäßig gemäht, und jetzt nach 20 Jahren und Ende der Laufzeit lässt die Gemeinde Grünheide(Mark) auf freiwilliger Grundlage zwei Flächen im Bereich des unteren Löcknitztales weiter mähen, dazu drei Wiesen unterhalb von Kienbaum, die bisher in Auftrag des Vereins von einer Fremdfirma gemäht wurden.

 

 

Fischtreppe bei Klein Wall

 

2001 wurde ein von uns schon seit vielen Jahren angeregtes Projekt realisiert (vgl. auch Fredrich & Wolter 1996). In Klein Wall wurde eine Fischtreppe durch den Wasser- und Landschaftspflegeverband „Untere Spree“ errichtet, die in erheblichem Umfang durch den Naturschutzfonds des Landes Brandenburg finanziert wurde. Wasser- und Naturschutzbehörde des Landkreises Oder-Spree waren kooperativ beteiligt. Jetzt ist wieder ein uneingeschränkter Faunenaustausch zwischen der oberen und unteren Löcknitz möglich. In den letzten Jahren wurde durch den Bau von Fischtreppen seitens des Wasser- und Landschaftspflegeverbandes auch die Durchgängigkeit zum Liebenberger See und zum Maxsee, die die Löcknitz speisen, wiederhergestellt.

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