20.01.2017 - Jahreshauptversammlung -
Protokoll
Am 20. Januar 2017, um 18 Uhr, begann unsere Jahreshauptversammlung für das Jahr 2016. Dazu trafen sich 17 Mitglieder und zwei Freunde des Vereins im Kuhstall im Heimatmuseum Erkner.
Der Vereinsvorsitzende Gerhard Ziebarth begrüßte die Teilnehmer und schlug sich zuerst als Versammlungsleiter vor, das wurde einstimmig bestätigt. Dann wurde die Tagessordnung, die fristgemäß mit der Einladung allen zugegangen war, vorgetragen und einstimmig bestätigt. Danach trug der Versammlungsleiter den Bericht über die Aktivitäten des Vereins 2016 vor, der Bericht liegt diesem Protokoll bei.
Dann erläuterte unser Kassenwart Katrin Klippstein den Kassenbericht 2016 vor, es sind keine wesentlichen Änderungen zum Vorjahr eingetreten. Wir besitzen ja ein Giro- und ein Sparkonto, auf den sehr geringen Ertrag des Sparkontos mussten wir 12 ct. Kapitalertragssteuer bezahlen. Katrin Klippstein schlug vor, beide Konten zu vereinen. Mit unserer letzten Steuererklärung, die wir ja alle drei Jahre abgeben müssen, ist uns wieder die Gemeinnützigkeit zugesprochen worden.
Tankred Schewe berichtete für die Revisionskommission, die Kommission attestierte dem Verein eine gute Arbeit und dem Kassenwart wurde die gute und gründliche Führung der Finanzen des Vereins bestätigt. Er schlug vor, die erhöhten Kontogebühren nicht so einfach hinzunehmen, sie sind ja auf das Zehnfache gestiegen, sondern mit der Sparkasse einen Sondervertrag mit eingeschränktem Leistungsumfang zu machen, in dem nur das Nötigste enthalten ist. Die Revisionskommission empfahl dann den Vereinsvorstand und den Kassenwart für 2015 zu entlasten.
Dann wurden die drei Berichte durch den Versammlungsleiter zur Diskussion freigegeben.
Der Zusammenlegung unserer Konten wurde zugestimmt, der Vorsitzende muss das mit der Sparkasse regeln, da wird er auch gleich die Frage der erhöhten Kontogebühr ansprechen.
Eberhard Rüdiger wirbt um Helfer bei der Aufstellung und Betreuung der Krötenzäune in der Gemeinde Grünheide.
Jochen Köplin-Fritsche wies darauf hin, dass die Salzlecken auf den Wiesenflächen bei Kienbaum immer noch da sind, ebenfalls der Jagdsitz auf der großen Wiese. Dazu wurde erläutert, dass bei der letztjährigen Kontrolle der Mahd durch die UNB durch Frau Friedel zugesagt wurde, dass sie sich von Amts wegen damit befassen wird, und dass diese Einrichtungen selbstverständlich dem FFH-Zustand entgegenstehen, und verschwinden müssen. Der Vorsitzenden wird bei Frau Friedel nachfragen, aber unabhängig davon wird Bernd Heuer mit dem zuständigen Oberförster Herrn Kleinschmitt sprechen, in der Hoffnung dass der dann mit seiner amtlichen Autorität diesem Unfug ein Ende macht.
Nach der Diskussion führte der Versammlungsleiter die Abstimmung über die Entlastung des Vorsitzenden, des Stellvertretenden Vorsitzenden und des Kassenwarts durch, alle wurden einstimmig entlastet.
Dann trug der Versammlungsleiter die Vorschläge des Vorstandes für das Jahr 2016 vor, es sollen wieder sechs Sommerarbeitseinsätze und zwei im Winter sein, einer auf der Wiese bei Schmalenberg, wie im Vorjahr, und bei dem anderen wollen wir auf den beiden Trockenrasen unterhalb von Kienbaum die immer wieder anfliegenden Kiefernsämlinge entfernen.
Als Exkursionen ist geplant, eine Vogelstimmenexkursion im NSG Löcknitztal, eine botanische Exkursion, die wird uns diesmal in und um das Postluch führen, und eine Exkursion „nach außen“ in die Groß Schauener Seenkette zur Sielmann-Stiftung. Dazu kommen der Fototag im November und die jetzt schon absolvierte Versammlung im Januar.
Dann wurde das Buffet für unseren Imbiss freigegeben, in diesem Jahr von der Firma Noack aus Freienbrink, und als alle versorgt waren haben wir den mittleren Teil der Fernsehserie „Sommer in Brandenburg“ gesehen, und uns erfreut an der Reportage aus dem Jahr 2015 über unseren Arbeitseinsatz auf der Succisa-Wiese und im Mühlenfließtal, wo Dominik Zak und sein Kollege für das IGB Untersuchungen an Mooren machen.
Tätigkeitsbericht der IG Löcknitztal 2016
Wie immer haben wir das Jahr mit einer Mitgliederversammlung begonnen, dazu haben sich am 22. Januar 16 Mitglieder und 2 Freunde des Vereins im Kuhstall des Heimatmuseums Erkner getroffen.
Der Vereinsvorsitzende, gleichzeitig Versammlungsleiter, trug den Tätigkeitsbericht vor, über alle Aktivitäten wurde schon im Laufe des Jahres gesondert per Mail und auf unserer Website informiert. Der Bericht und der Kassenbericht sowie der Revisionsbericht wurden anschließend diskutiert und zustimmend zur Kenntnis genommen.
Die Anregung von Herrn Schewe, auch Tätigkeiten unserer Mitglieder außerhalb des Vereins zu erwähnen, die mit dem Naturschutz zu tun haben, wird in diesem Bericht realisiert.
Die Anregung von Herrn Heuer, die Mahdtermine auf den „Drei Wiesen“ mit der Gemeinde Grünheide abzustimmen ist schwerer zu verwirklichen, denn die Termine hängen von der Verfügbarkeit der Moorraupe ab.
Schließlich schlug Herr Rüdiger vor, den Landwirten Herrn Horn und Herrn Gräbert anzubieten, das Mähgut zur Nutzung abzufahren, das bei unseren Einsätzen anfällt. Leider war das wegen der obstruktiven Haltung von Herrn Gräbert nicht möglich, dazu weiter unten mehr.
Anschließend kurze Berichte über unsere Aktivitäten:
Arbeitseinsätze:
Wintereinsatz am 14. Februar 2016:
Auf einer Wiese östlich von Schmalenberg auf der Südseite der Löcknitz, die zu den Ausgleichsflächen Ortsmitte Grünheide gehört, aber nur ganz sporadisch gemäht wurde, haben wir aufgekommene Erlen und Buschwerk entfernt und abgetragen. Weil wir nur 5 Teilnehmer waren konnten wir nicht die gesamte Wiese wieder freistellen. Das mittelfristige Ziel ist es, diese Wiese wieder in ein Mähregime einzubringen.
Sommereinsätze:
31. Juli, Grabenwiese
15 Teilnehmer, davon 9 Vereinsmitglieder, haben alle orchideenhöffigen Flächen gemäht und beräumt, darüber hinaus löcknitzseitig 20 m weiter als je vorher ausgehend von der Stelle wo der Sumpfsitter wächst, frei gemacht, um weitere Möglichkeiten für diese Orchidee zu schaffen.
14. August, Succisa-Wiese
11 Teilnehmer, davon 8 Vereinsmitglieder, haben abweichend von unserem früheren Verfahren schon im August und nicht erst im Oktober den gesamten zentralen Teil der Wiese gemäht und beräumt, um vor dem Reifetermin des Pfeifengrases die Biomasse zu entfernen und dadurch die Dominanz des Pfeifengrases zu mindern. Eine kleine Teilfläche wurde schon am Vortage gemäht und vorsichtig abgeharkt, um die erwarteten Kokons des Goldenen Scheckenfalters zu schonen.
28. August, Doppelwiese
12 Teilnehmer, darunter 7 Vereinsmitglieder, konnten trotz der Hitze von über 30° die Doppelwiese mähen und beräumen. Zusätzlich wurde das Iris-sibirica-Vorkommen auf der angrenzenden Stelle von Erlenaufwuchs befreit.
11. September, Große Kienbaumer Wiese
14 Teilnehmer, davon 11 Vereinsmitglieder, haben ausgehend von der zentralen „Schönen Kiefer“ von der Hochspannungsleitung bis zur Fläche die Herrn Gräbert gehört, und die er selbst mäht, die Wiese bis in die Randbereiche hinein gemäht und beräumt, das sind etwa Zweidrittel der noch zu mähenden Fläche dieser Wiese. Auf der angrenzenden Trockenfläche wurde ein Teil der angeflogenen Kiefern mit der Schere entfernt.
25. September, Restfläche der Großen Kienbaumer Wiese
Die 9 Teilnehmer, davon 5 Vereinsmitglieder, mussten den Einsatz abbrechen, weil ein neuer Eigentümer oder Pächter erschienen war, der ein weiteres Arbeiten auf der Wiese untersagt hat, er will sie selbst nutzen. Die Schlussfolgerungen aus diesem für den Verein sehr unangenehmen Vorfall werden weiter unten behandelt.
9. Oktober, Hase-Wiese
10 Teilnehmer, davon 6 Vereinsmitglieder, haben die untere Wiese und einen Teil der Mittelwiese gemäht und beräumt. Während des Einsatzes fing es an zu regnen.
Auswertung der Arbeitseinsätze:
Gegenüber dem Vorjahr hat die Beteiligung an unseren Arbeitseinsätzen deutlich abgenommen. Statt 41 Teilnehmern waren es nur 30, und anstelle von 19 Vereinsmitgliedern waren nur 16 dabei. Deshalb haben wir statt 306 Arbeitsstunden nur 231 absolviert. Trotzdem ist es uns gelungen, alle unsere langjährig gemähten Flächen freizustellen, insbesondere die, welche für den Vertragsnaturschutz honoriert werden. Das kann damit zusammenhängen, dass regelmäßig gemähte Wiesen pflegeleichter sind, und auch der Aufwuchs geringer wird.
Seit einigen Jahren bekommen wir für unsere Arbeitseinsätze im Rahmen des Vertragsnaturschutzes vom Land Brandenburg eine Vergütung. Dafür wird jährlich ein Vertrag gemacht. Die Kontrolle unserer geleisteten Arbeit erfolgt durch Frau Friedel von der UNB des Landkreises. Im Jahr 2016 wurde uns ein neuer Vertrag angeboten, mit neuer genauerer Kalkulation der erbrachten Leistungen und Anpassung der Vergütung. Dabei ist herausgekommen, dass wir nicht mehr wie bisher 420,51 € jährlich bekommen, sondern 784,15 €, bei unveränderter Leistung. Diese neuen Vertragsbedingungen gelten bis 2020.
Exkursionen
Vogelstimmenexkursion, 1. Mai
15 Vogelfreunde, darunter 5 Vereinsmitglieder, fanden sich um 5 Uhr in Kleinwall ein, unter unseren Gästen waren 7, die zum erstenmal bei uns dabei waren. Unsere Route führte am Südufer der Löcknitz bis zur Försterwiese, teilweise auf ungebahnten Wegen.
Auf der ca. 7 km langen Tour wurden 26 Arten beobachtet. Die Höhepunkte waren die vielen rufenden Kraniche, ein vorbeifliegender Seeadler, und ein lange über uns kreisender Fischadler.
Botanikexkursion, 19. Juni
7 Mitglieder des Vereins und 8 Gäste trafen sich um 9 Uhr in Kleinwall. Unsere Exkursion führt uns am Rande des Tals an der Nordseite bis zur Grabenwiese und auf einem Waldweg zurück.
Durch die Vielfalt der Biotope im Tal und an seinem Rand konnten 80 verschiedene Pflanzen gezeigt und ihre Merkmale erläutert werden. Eindrucksvoll ist der Vergleich der vielen lange nicht gemähten Wiesen mit der seit 40 Jahren regelmäßig gemähten Grabenwiese, hier die Dominanz von Gräsern mit braunem verdorrtem Untergras, da eine Fülle von Blütenpflanzen.
Exkursion in den Museumspark Rüdersdorf, 4. Juni
13 Interessenten, davon 8 Mitglieder des Vereins, trafen sich um halb 10 am Museumspark Rüdersdorf. Wir wurden von unserem Mitglied Katrin Klippstein geführt, einer exzellenten Kennerin des Parks und seiner Geschichte, aber auch der durch den oberflächennahen Kalk geprägten Flora.
Unsere Wanderung entlang der „Historischen Route“ dauerte mehr als drei Stunden, und es ist schwer zu sagen was mehr beeindruckte: die historischen Bauten, die reiche Pflanzenwelt, oder die Ausblicke in den imposanten Tagebau.
Die Veranstaltung klang aus mit einem gemeinsamen Mittagessen bei einem Italiener.
Unser Fototag, 18. November
Leider nur 8 Teilnehmer, davon 7 Vereinsmitglieder, trafen sich um 18 Uhr im Kuhstall des Heimatmuseums Erkner. Zuerst wurde ein Film aus der Reihe „Wildes Deutschland“ gezeigt, über die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern, vor allem mit vielen Passagen über den Vogelzug, insbesondere die Rast der Kraniche auf ihren Zugwegen.
Dann zeigte der Vorsitzende einige Fotos von unseren Einsätzen und Exkursionen, besonders interessant waren die Bilder von unserem Einsatz auf der Succisa-Wiese, wo der RBB mit dem Blauen Bus vorfuhr und unser Tun für den Naturschutz gefilmt hat, für seine Reihe „Sommer in Brandenburg“.
Frau Hu aus Hangelsberg zeigte einige Blumen aus ihrem Garten zusammen mit mikroskopischen Aufnahmen der Pollen.
Weitere Aktivitäten:
Vom Verein finanzierte Pflege einer Wiese im NSG
Wie im vorigen Jahr haben wir wieder die Mahd der Wiese am Rabenwall durch die Moorraupe finanziert. Durch die seit dem Vorjahr wieder flächig nachgewachsene Verbuschung war es angeraten wieder diese Maschine zu nutzen.
Orchideenzählung
Die diesjährige Orchideenzählung habe ich am 25. Mai durchgeführt. Auf unseren Mähflächen der Grabenwiese wurden 1672 Exemplare Dactylorhiza majalis, Breitblätteriges Knabenkraut, gezählt, das ist fast derselbe Wert wie im Vorjahr.
Bei den „Drei Wiesen“ konnte der positive Effekt des Mähens mit der Moorraupe dokumentiert werden: auf Wiese 1 wurden 364 Exemplare von D. majalis gezählt (83), beschränkt auf den Teil der Wiese links von dem mitten auf der Wiese stehenden Kreuzdorn, auf der Wiese 2, das ist die kleinste, sind keine Orchideen gefunden worden, und auf der Wiese 3 fanden sich 54 D. majalis (10), sämtlich im hinteren Teil, im Bereich des Erlbruchs (in Klammern die Zahlen des Vorjahres). Diese Wiesen sind jetzt zum drittenmal mit der Moorraupe gemäht worden.
Pflege unserer Website www.loecknitztal.de
Bis zur Mitte des Jahres wurden alle Aktivitäten des Vereins, die Einladungen und die Berichte, immer zeitnah ins Netz gestellt. Dann wurde vom Provider 1und1 die Betreuung dieser kostenlosen Website eingestellt, und es musste auf eine neue Software umgestellt werden, die dann kostenpflichtig ist. Das wurde von Rainer Ziebarth übernommen, und ist noch nicht abgeschlossen, weil seitens 1und1 die neue Software mit Verzögerung zur Verfügung gestellt wurde, und weil erst geprüft werden musste welche Software unseren Anforderungen am besten gerecht wird. Es kann eingeschätzt werden dass zum Anfang des Jahres die neue Website eingerichtet ist, und dass dann der Vorsitzende die ständige zeitnahe Pflege wieder aufnehmen kann.
Aktivitäten unserer Mitglieder außerhalb des Vereins
Entsprechend dem Vorschlag von Herrn Schewe liste ich hier die Aktivitäten unserer Mitglieder außerhalb unseres Vereins auf:
Börner, Hans-Joachim: Mitarbeit bei der Betreuung der Krötenzäune in der Gemeinde Grünheide(Mark); Berater beim Landesbüro der anerkannten Naturschutzverbände für den Raum Gemeinde Grünheide(Mark)
Brunkow, Nico: Pflege von Feuchtwiesen im Einzugsbereich Frankfurt(Oder); Mitglied des Naturschutzbeirats des Landkreises Oder-Spree
Heuer, Bernd: Fledermausschützer, Teilnahme an den Zählungen in den Winterquartieren; Horstbetreuer bei Fischadler, Seeadler und Wanderfalke; lokaler Gutachter bei Meldungen für die Website ornitho.de; Mitarbeit bei der Betreuung der Krötenzäune in der Gemeinde Grünheide(Mark); Zähler bei der Internationalen Wasservogelzählung auf dem Scharmützelsee; Naturschutzhelfer beim Landkreis; als Experte ausgewiesen auf der Website des NABU; Mitglied des Naturschutzbeirats des Landkreises
Ittermann, Lutz: kümmert sich über seine Arbeitsaufgaben bei der uNB des Landkreises Oder-Spree hinaus um den Artenschutz, besonders den Schutz der Fledermäuse; Teilnahme an den Fledermauszählungen in den Winterquartieren
Klippstein, Katrin: bei den Führungen und Vorträgen, die sie im Museumspark Rüdersdorf macht, verweist sie auch auf die besondere Flora auf dem kalkreichen Boden in Rüdersdorf
Ristau, Astrid: Mitarbeit in der Interessengemeinschaft Bahnhofssiedlung Erkner, da insbesondere verantwortlich für Grünpflege und Baumbestand am Rund
Rüdiger, Eberhardt: Mitarbeit bei der Betreuung der Krötenzäune in der Gemeinde Grünheide(Mark); aktiv beim Schutz der Schilfgürtel der Grünheider Seenkette; Naturschutzhelfer beim Landkreis
Salpeter, Heinz: aktiver Lepidologe
Ziebarth, Gerhard: Mitarbeit im Kuratorium des Naturparks Dahme-Heideseen; steht als Experte in der Website des NaBu Fürstenwalde und wird oft telefonisch um Auskünfte und Rat in Naturschutzfragen befragt; Zähler bei der Internationalen Wasservogelzählung auf dem Storkower See; Naturschutzhelfer beim Landkreis
Ziebarth, Rainer: leider aus beruflichen Gründen auf Dauer in Rheinland-Pfalz, dort fungiert er als Gutachter bei Pflanzenfunden; aktiv bei der Kartierung und Bestimmung von Pilzen; fotografiert und meldet auffällige Insekten bei der zuständigen Stelle in Rheinland-Pfalz, Teilnahme an der Internationalen Wasservogelzählung
Die Ergebnisse der langjährigen Zählung der Orchideen auf der Grabenwiese sind in eine Masterarbeit einer Studentin an der Uni Potsdam eingeflossen, und sie hat in meiner Gegenwart drei Probeflächen auf der Grabenwiese ausgezählt, da war für mich interessant dass sie auch einige Jungpflanzen von D. majalis gefunden hat, die hätte ich wohl nicht als solche erkannt, und das zeigt, dass die Vermehrung von D. majalis auf der Grabenwiese funktioniert.
Der Vereinsvorstand hat nach ausführlicher Diskussion von zwei Vorfällen beschlossen, dass wir unsere Arbeit auf eine andere Basis stellen müssen: wir sollten nur noch dort arbeiten, wo wir das Einverständnis der Eigentümer oder auch der Pächter, also im eigentlichen Sinne der Nutzungsberechtigten, haben.
Die Vorfälle, die mich sehr berührt haben, sind: zum einen der Einsatz auf der Grabenwiese, wo unser Mitglied Angelika Köplin-Fritsche als Eigentümerin der Fläche überraschend mitten im Einsatz der Meinung war, dass wir im vorderen Bereich nicht mehr mähen sollen, weil sie das selber machen will, sie braucht nämlich den Aufwuchs für ihre Tiere. Das ist zwar nicht logisch, denn Dreiviertel der Wiese werden ohnehin nicht vom Verein gemäht und stünden für die Nutzer zur Verfügung, aber wir sind dann auf eine andere Stelle der Wiese ausgewichen. Leider wurden die infragegestellten Flächen dann doch nicht gemäht, und auch das bei unserer Arbeit schon angefallene Mahdgut blieb liegen. Also war der Ärger überflüssig. In Folge habe ich versucht, durch einen präzisen Brief für die Zukunft das Vorgehen festzulegen: solche Wünsche müssen vor dem Einsatz geäußert werden, dann werden wir das berücksichtigen.
Das war ja quasi ein interner Vorfall, der leicht zu klären ist. Einschneidender war der zweite Vorfall, bei dem zweiten Einsatz auf der Großen Kienbaumer Wiese, wo wir die Restflächen am Südwestende der Wiese mähen wollten. Der Einsatz wurde durch das Eingreifen von Herrn Gräbert aus Kienbaum unterbrochen, der angab, der Besitzer zu sein, den Aufwuchs selber nutzen zu wollen und uns von der Fläche verwiesen hat. Dass er gar nicht der Besitzer ist, sondern eine Person gleichen Namens, macht die Sache nicht besser. Und dass schließlich die Fläche nicht gemäht wurde, in die wir in den vergangenen Jahren soviel Arbeit reingesteckt haben, mit dem Erfolg, dass kaum noch Erlen nachwachsen und überall Orchideen aufgekommen sind, ist sehr ärgerlich.
Jeder Eigentümer oder Nutzungsberechtigte kann selbstverständlich seine Wiese mähen und nutzen, wenn er denn im Sinne des FFH-Status handelt, aber uns als Naturschützer vertreiben, und dann die Wiese auflassen, das geht nicht.
Wir haben uns also entschlossen, alle Eigentümer bzw. Pächter anzuschreiben, mit Erläuterungen, was für die angefragte Fläche nach den Ergebnissen des FFH-Managements an Pflege nötig ist, um den Naturschutzwert zu erhalten bzw. zu verbessern, die Arbeit unseres Vereins auf dieser Fläche schildern und um Einverständnis bitten, dass wir unsere Arbeit fortsetzen können.
Dazu müssen wir aber die Eigentümer und die Pächter kennen. Eine Anfrage beim Katasteramt des Landkreises hatte Erfolg: die Eigentümer kennen wir nun alle, es sind sehr viele. Wir müssen natürlich nicht alle anschreiben, sondern nur die der Flächen die für uns als Verein oder darüber hinaus für den Naturschutz wichtig sind. Eine Zusammenstellung der Pächter steht noch aus. Eine Anfrage beim Landwirtschaftsamt des Landkreises blieb ohne Ergebnis, der angeschriebene Amtsleiter bezeichnete sich als nicht auskunftsfähig.
Das waren aber nur Randnotizen, wie dargelegt haben wir unsere Ziele wieder voll erreicht.
Unser Verein hat gegenwärtig 26 Mitglieder.
Auch in diesem Jahr haben wir eine größere Spende unserer Mitglieder Angelika und Jochen Köplin-Fritsche in Höhe von 600.- €, erhalten, dafür bedanke ich mich als Vorsitzender im Namen des Vereins, füge aber hinzu, dass es keine Verpflichtung dazu gibt. Auch andere Mitglieder haben angemessene kleinere Spenden überwiesen, auch dafür vielen Dank!
Bericht über unseren Fototag am 17. November 2017
Am Freitag, dem 17. November 2017 trafen wir uns zu unserem Fototag im Heimatmuseum in Erkner im Kuhstall, wie immer war durch Herrn Hauer vom Museum alles gut vorbereitet.
Wir waren 13 Teilnehmer, davon 8 Vereinsmitglieder.
Zuerst wurde der Film „Die Wiese“ vom bekannten Naturfilmer Jan Haft von 2006 gezeigt, ich hatte ihn schon 2007 bei uns gezeigt, aber er ist so gut, und betrifft ja auch vor allem unsere Arbeit des Erhalts von Wiesenflächen im Löcknitztal durch jährliche Mahd, dass er wieder auf reges Interesses traf.
Dann habe ich Fotos von unserer diesjährigen Exkursion ins Postluch gezeigt, einschließlich der Vorexkursion die ich mit Bernd Ziebarth gemacht habe, da sah das Luch noch ganz anders aus: die Fruchtstände vom Wollgras waren noch flächig an den Pflanzen, und bei der eine Woche später stattfindenden Exkursion nach Regenfällen meist schon abgefallen. Bei der Vorexkursion hatten wir einen Baummarder gesehen, offenbar ein Jungtier, das sich wunderbar fotografieren ließ.
Aus meinem Fundus hatte ich einige Fotos aus den 80er Jahren rausgesucht, die zeigten wie wandlungsfähig so eine Moorlandschaft ist, abhängig von den Niederschlägen, und hatte dabei über unsere Rodearbeiten damals erzählt. Vor allem aber das Fotos vom Moorforscher Hueck von 1923 zeigte eine weite Fläche, mit Wollgras bestanden, ohne Büsche und Bäume.
Dann zeigte unser Gast, Frau Anneli Krämer, uns schon als exzellente Naturfotografin bekannt, ihre neuesten Schmetterlingsfotos, die meisten aus unserem Löcknitztal, und erzählte viel über Vorkommen und Lebensweise der Schmetterlinge. Das war dann ein würdiger Abschluss unserer Veranstaltung.